Herbststammtisch 2017
Der Freizeitdruck auf das Isartal nimmt zu. Immer mehr Nutzergruppen beanspruchen es – zumindest in großen Teilen – für sich. Waren es bislang die Mountain-Biker, die immer mehr Trails in den Isarhang graben, so sind nun auch die vielen Schlauchbootfahrer zum Problem geworden. Die Isar entwickelt sich zur Wasserrutsche und Eventarena. Selbst kritische Hochwasser-Verhältnisse halten waghalsige Bootsfahrer nicht auf. Dabei ist der Wildfluss nicht massentauglich und schon gar nicht zu jeder Zeit.
Zu diesem Thema diskutierten über 20 Teilnehmer beim Herbst-Stammtisch 2017. Erich Rühmer aus Schäftlarn, Vorsitzender des Isartalvereins, berichtete von den Ergebnissen des Lenkungskonzeptes, welches zwischen Naturschützer und Mountainbike-Verbänden seit drei Jahren ausgehandelt wird. Manfred Siering aus Grünwald, Vorsitzender der Ornithologischen Gesellschaft, zeigte deutlich auf, wie schützenswert das Isartal ist und welche Schäden unvernünftige Mountainbike- und Bootsfahrer hinterlassen. Weitere Gäste aus Pullach vom dortigen Ortsverband sowie der "Agenda21" teilten zudem ihre Erfahrungen mit, sodass ein klares Bild vom aktuell kritischen Zustand des Isartals entstand.
Mittlerweile sollen zwei offizielle Mountainbike-Trials in Baierbrunn ausgewiesen werden. Zum einen der Römerweg nördlich vom Waldgasthof Buchenhain sowie südlich von Baierbrunn an der Burgstraße. Doch das beruhigt uns Naturschützer keineswegs, sind doch über 95% aller Mountainbiker nicht in einem Verband organisiert. Und so geht das unvernünftige und schädliche Befahren des Isarhangs unvermindert weiter. Selbst meterhohe Schanzen werden mit Hilfe von Felsstücken und Freilegen von Wurzelwerk immer wieder neu aufgebaut. Und auch Nachts haben die Tiere keine Ruhe, wenn mit Stirnlampen, Sägen und Spaten ausgestattete Biker ihr Unwesen treiben.
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