Blumenwiese: Lebensraum und Schönheit im Garten zugleich
Wenn man sich mit dem Thema Artenvielfalt innerhalb des eigenen Gartens auseinandersetzt, kommt man an der Wildblumenwiese nicht vorbei. Kaum ein Element bietet so viel Schönheit und gleichzeitig einen Lebensraum und Nahrung für zahlreiche Insekten, wie Wildbienen, Hummeln, Fliegen und Schmetterlinge. Auch Samen fressende Vögel finden hier reichlich Futter oder Versteckmöglichkeiten. Sie müssen hierbei natürlich nicht gleich Ihren kompletten Garten umgraben, auch ein Streifen am Rand oder eine kleine Ecke liefert bereits einen wunderschönen und wertvollen Beitrag zum Naturschutz. Selbst ein paar Blumentöpfe auf dem Balkon oder auf der Terrasse können schöne und nützliche Akzente setzen.
Und so geht es:
Bevor Sie mit der Saat einer Blühwiese beginnen, müssen Sie zunächst den Boden geeignet vorbereiten. Als geeigneter Standort erweist sich ein sonniger Platz mit nährstoffarmem und eher trocknem Boden. Wenn an Ihrem gewählten Platz bisher Rasen gewachsen ist, müssen Sie den Rasen mindestens 10 bis 20 cm tief abstechen. Je länger Sie zuvor Rasen an der Stelle hatten, desto nährstoffreicher ist der Boden und sollte abgemagert werden. Hier können Sie nachhelfen, indem Sie Sand oder Kies in den Boden untermischen. Nun graben sie den Boden locker um, entfernen möglichst viele Pflanzenreste, die später zur Konkurrenz werden und ebnen ihn mit einer Harke. Idealerweise lassen Sie die Fläche dann noch einmal 3 bis 4 Wochen ruhen und entfernen danach alle nachgekeimten Pflanzen. Nun können Sie mit der Aussaat zwischen März und Mai beginnen. Die für die Fläche benötigte Menge an Saatgut finden Sie auf der Verpackung, aber in der Regel genügen 5 bis 10 Gramm pro Quadratmeter. Beim Saatgut sollten Sie unbedingt darauf achten, dass es sich um heimische Wildblumen handelt und dass keine zwar schön aussehende aber für Insekten nutzlose Züchtungen enthalten sind. Der Bund Naturschutz empfiehlt zum Beispiel die Saatgut-Mischungen des Netzwerks „Blühende Landschaft“.
Nun müssen Sie die Samen locker und nicht zu dicht ausstreuen. Anschließend müssen sie noch leicht festgedrückt und ca. 6 Wochen feucht gehalten werden. Es wird empfohlen, auch wenn es schwerfällt, bereits nach ca. 10 Wochen zum ersten Mal zu mähen, um unliebsame Unkräuter zu entfernen und um für Licht für langsamer wachsende Sorten zu sorgen. Keine Sorge, die dabei abgeschnitten Blumen treiben anschließend wieder neu aus. Im ersten Jahr sollten Sie 2- bis 3-mal mähen, in den darauffolgenden Jahren genügt eine Mahd im September. Auch wenn das Anlegen einer Blühwiese Geduld erfordert und auch nicht immer sofort gelingt, probieren Sie es aus und Sie werden bestimmt bald viel Freude damit haben. Wir freuen uns auf Ihre Fotos.
Weitere hilfreiche Anleitungen:
Sandarium: Für Wildbienen sehr nützlich
Wenn sie etwas für unsere heimischen Wildbienen tun möchten, legen Sie doch ein Sandbeet - ein sogenanntes Sandarium - an. Dies ist eine tolle Ergänzung und Alternative zu den herkömmlichen Insektenhotels. Denn so gut Insektenhotels auch sind, nur ein Viertel der hiesigen Wildbienen nutzen diese. Drei Viertel aller Wildbienenarten sind Erdnister, welche Löcher und Röhren im Boden zum Brüten bauen und es fehlt ihnen an Nistmöglichkeiten. Diese können sie mit einem Sandbeet schaffen und dafür genügt schon eine Fläche von 40 x 40 cm an einem sonnigen Platz, mehr ist natürlich immer möglich.
Und so geht es:
Hierfür heben Sie auf einer Fläche von mindesten 40 x 40 cm eine Kuhle von ca. 30 bis 40 cm Tiefe aus und füllen diese mit grobem Sand unterschiedlicher Körnung. Hier ist es wichtig, nicht zu feinem Sand zu verwenden, da sonst die Niströhren zu leicht wieder einfallen. Handelsüblicher Sandkastensand ist hierfür nicht geeignet. Am besten bauen Sie eine leichte Schräge ein, so dass das Regenwasser leicht abließen kann und der Sand schnell wieder trocknet. Zum Schluss dekorieren Sie das Sandarium noch mit Totholz. Dieses bietet zum einen Lebensraum für weitere Insekten, wird von den Wildbienen aber auch abgenagt und zum Verschließen der Niströhren verwendet. Wenn Sie in der Nähe nun noch geeignete Bienen-Futterpflanzen haben, werden Sie sicherlich bald einige Gäste in Ihrem Sandarium bewundern können.
Nützlicher Link zu genauer Anleitung: Link
Totholzhaufen: Bietet Unterschlupf und Nahrung für zahlreiche Tierarten
Eine der wohl einfachsten Möglichkeiten mit wenig Aufwand sehr viel Nützliches für die Natur zu machen, ist das Anlegen eines Totholzhaufens. Totholz bietet Unterschlupf, Nahrung und Baumaterial für zahlreiche Tierarten und zählt zu den lebendigsten Lebensräumen in der Natur. Im Sommer tummeln sich hier im von der Sonne beschienenen Holz jede Menge Insekten, wie zum Beispiel die Blaue Holzbiene oder der Goldrosenkäfer. Aber nicht nur Insekten, sondern auch andere Tierarten wie Spinnen, Eidechsen, Kröten oder Vögel können in größeren Haufen einen Schlafplatz, Nahrung oder Versteckmöglichkeiten finden. Und selbstverständlich bietet ein solcher Totholzhaufen auch im Winter vielen Tieren Schutz zum Überwintern - zwischen den Ästen, geschützt am Boden, unter Rindenstücken oder in anderen Hohlräumen. Mit etwas Glück nutzt vielleicht auch ein Igel den Totholzhaufen als Winterquartier.
Und so geht es:
Kaum eine Maßnahme ist so leicht umzusetzen, wie ein Totholzhaufen. Anstatt den nächsten Baum- oder Heckenschnitt zu entsorgen, schichten Sie das wertvolle Material einfach in einer ungenutzten Ecke auf und überlassen es sich selbst. Dabei muss es nicht zwingend als Haufen gestapelt werden. Es können auch einzelne Ästen oder Stämme als optische Elemente im Garten verteilt werden. Je dicker das Totholz ist, umso mehr Nahrung bietet es und eignet sich als Lebensraum. Mit einem Totholzhaufen in Ihrem Garten können Sie also einen großen Beitrag zum Erhalt der Arten leisten. Und ist der Stapel dick genug, kann es sogar sein, dass ein Zaunkönig sein Nest hinein baut.
Wer noch weiter gehen möchte, kann sogar eine ganze Hecke aus Totholz anlegen – eine sogenannte Benjeshecke. Weitere Informationen dazu finden Sie hier.
Benjeshecke: Vögel wie Amseln, Zaunkönige oder Rotkehlchen finden hier geschützte Orte
Eine Benjeshecke oder auch Totholzhecke ist eine Hecke, welche aus Totholz wie Ästen und Zweigen aufgeschichtet wird. Die Idee einer solchen Hecke basiert darauf, vermeintliche Gartenabfälle wie den Schnitt der im Garten vorhandenen Gehölze sinnvoll zu nutzen anstatt wegzuwerfen. Die Benjeshecke ist nicht nur ein Sichtschutz im Garten, sondern bietet einen aus Naturschutzsicht wertvollen Lebensraums für zahlreiche Tierarten. Vögel wie Amseln, Zaunkönige oder Rotkehlchen finden hier geschützte Orte, die sie als Nistmöglichkeit annehmen. Aber auch Igel und kleine Reptilien können hier einen Lebensraum finden. Ganz zu schweigen von den unzähligen Insekten, die die Hecke beziehen werden. Das interessante an einer Benjeshecke ist, dass mit der Zeit durch Tiere oder Wind Pflanzensamen angesiedelt werden, die in dem lockeren Gehölz zu keimen beginnen. So entwickelt die Hecke neues Leben, wird stabiler und zu einem echten Hingucker im Garten.
Und so geht es:
Um eine Benjeshecke anzulegen, müssen Sie zunächst zwei Reihen mit Holzpfählen in den Boden versenken. Die Holzpfähle bilden die Stütze der Hecke und sollten versetzt und in ca. 50 bis 100 cm Abstand zueinanderstehen. Für die Breite genügt ein halber Meter. Nun schichten Sie das Totholz zwischen den Holzpfählen auf. Hierbei können Sie den Schnitt von Bäumen und Sträuchern verwenden, aber auch von Stauden oder Gräsern. Beginnen Sie unten mit den größeren Ästen und Stücken und füllen Sie nach oben hin mit dünneren Zweigen auf. Dickere Äste, die herausstechen, schneiden Sie einfach ab. Dünner Zweige können Sie nach innen biegen. So erhält die Hecke Stabilität. Wenn Sie nicht warten wollen, bis Vögel Pflanzensamen in die Hecke tragen, können Sie auch gezielt die Hecke begrünen. Eine Liste mit geeigneten Begleitpflanzen finden Sie hier. Zudem können Sie jedes Jahr im Frühjahr oder Herbst, wenn Sie ihre Pflanzen schneiden, die Hecke wieder locker geschichtet auffüllen. Mit der Zeit wird ihre Hecke voller Leben sein und Sie haben einen wertvollen Beitrag zum Artenschutz geleistet.
Eine sehr gute Schritt-für-Schritt-Anleitung finden Sie hier.
Wer keine ganze Hecke aus Totholz anlegen möchte oder keinen Platz dafür hat, kann natürlich auch einfach in einer Ecke des Gartens einen kleinen Totholzhaufen errichten. Auch dieser bietet einen sehr nützlichen Lebensraum für zahlreiche Tierarten. Weitere Informationen zum Totholzhaufen finden Sie hier.
Insektenhotel: Tolle Nistmöglichkeit für Wildbienen
Dass es unseren Wildbienen und aber auch vielen anderen Insektenarten an Lebensräumen und Nistmöglichkeiten fehlt, ist spätestens seit dem Volksbegehren „Rettet die Bienen“ in aller Munde. Eine Möglichkeit - die man auch sehr gut mit Kindern machen kann – besteht darin, ein eigenes Insektenhotel im Garten oder auf dem Balkon zu installieren. Hierbei kann man von einfachen schnell gebauten Versionen bis hin zu aufwendig gestalteten großen Insektenhotels variieren.
Natürlich können Sie auch ein fertiges Insektenhotel kaufen. Aber Achtung: die meisten in Baumärkten oder bei Discountern angebotenen Insektenhotels sind zwar dekorativ, aber nicht artgerecht und somit nutzlos. Oft enthalten diese Fichtenzapfen, Stroh, Holzwolle oder ähnliche Füllstoffe, die für Insekten als Nistplatz nicht geeignet sind. Bei Holzstücken mit fertig gebohrten Löchern müssen Sie unbedingt darauf achten, dass die Bohrungen ganz sauber sind. Andernfalls nehmen die Tiere es nicht an, da sie ihre zarten Flügel daran verletzen könnten. Gute Insektenhotels zum Kaufen finden Sie zum Beispiel im Shop des Landesbunds für Vogelschutz LBV oder beim Naturschutzbund NABU.
Und so geht es:
Es gibt verschiedenste Möglichkeiten, ein Insektenhotel zu bauen: Eine einfach umzusetzende Variante ist, in ein kompaktes Holzstück Löcher hinein zu bohren. Es sollte sich um Hartholz, wie Eiche, Buche, Esche oder Holz von Obstbäumen handeln und die Bohrlöcher sollten 3 bis 10 mm breit sein. Je vielfältiger die Bohrungen sind, umso höher sind die Chancen, dass sie auch genutzt werden. Die Bohrlöcher dürfen nicht komplett durch das Holz gehen, sondern müssen nach hinten geschlossen sein. Achten sie darauf, dass die Bohrlöcher wirklich sauber und sorgfältig geglättet sind, damit die Tiere sich nicht verletzten. Eine detaillierte Bauanleitung vom NABU finden sie hier.
Gut eignen sich auch hohle Stängel zum Bau eines einfachen Insektenhotels. Verwenden Sie zum Beispiel Stängel von Stauden, Schilfhalme oder Bambusstangen mit einem Durchmesser von ca. 4 bis 7 mm. Diese können Sie bündeln und entweder in eine leere Konservendose oder in ein extra gebautes Häuschen stecken. Wichtig ist, dass auch die Stängel nach hinten verschlossen sind. Sie können diese mit Ton, Gips oder auch Heißkleber an der Rückwand befestigen, damit sie nicht herausfallen oder von Vögeln herausgezogen werden. Eine Bauanleitung des NABU für eine solche Variante finden Sie hier.
Suchen Sie für ihr Insektenhotel nun noch ein sonniges etwas geschütztes Plätzchen und richten Sie es nach Süden aus. Wichtig ist, dass die Löcher in jedem Fall waagerecht zum Boden verlaufen. So können die Wildbienen die Hohlröhren nutzen, um ihre Eier samt Futtervorrat für die daraus schlüpfenden Larven abzulegen. Belegte Löcher erkennt man daran, dass sie vorne verschlossen sind. Hat die Larve den Futtervorrat aufgebraucht, verpuppt sie sich in einen Kokon, um dann im nächsten Frühjahr als neue Biene das Nest zu verlassen.
Weitere Varianten für Insektenhotels finden Sie hier.
Es nutzen zwar nur einige Wildbienenarten Bohrlöcher und Hohlstängel als Nistplatz, aber auch ein kleiner Beitrag ist ein wichtiger und wertvoller Beitrag zum Naturschutz. Wenn Sie noch mehr für unsere heimischen Wildbienen machen wollen und den Platz dafür haben, können Sie zusätzlich noch ein Sandarium anlegen. Eine Anleitung dafür finden Sie hier.
Wasserstelle: Alle Lebewesen benötigen Wasser zum Überleben
Wenn uns im Sommer wieder heiße und trockene Tage bevorstehen, geht es den Vögeln, Insekten und anderen Tieren genauso wie uns und sie haben einen erhöhten Flüssigkeitsbedarf und einfach mehr Durst. Hinzu kommt leider, dass genau dann die natürlichen Wasserquellen in besiedelten Gebieten, wie zum Beispiel Pfützen, in der Regel ausgetrocknet sind.
Doch Sie können den Tieren ganz leicht helfen, indem Sie in Ihrem Garten oder auf Ihrem Balkon eine Wasserstelle für die Tiere zur Verfügung stellen. Vögel stillen dort nicht nur ihren Durst, sondern baden und putzen sich auch sehr gern in den Tränken, was wiederum viel Freude beim Zuschauen macht. Aber nicht nur Vögel, sondern auch Bienen und andere Insekten suchen gern die Wasserstellen auf. Denn wie alle Lebewesen benötigen sie Wasser zum Überleben.
Und so geht es:
Eine Wasserstelle können Sie ganz leicht zur Verfügung stellen. Es genügt schon eine flache Schale oder Schüssel oder ein simpler Blumentopfuntersetzer. Wichtig ist, dass die Schale oder der Untersetzer eine griffige Oberfläche hat, damit die Tiere nicht abrutschen. Insbesondere Insekten müssen leicht wieder herauskrabbeln können, damit sie nicht ertrinken. Um durstige Insekten vor dem Ertrinken zu bewahren, sollten Sie ein paar Steine in die Mitte der Schale oder ein paar Zweige quer in die Schale hineinlegen. So können die Tiere sicher an der Wasserstelle landen und gefahrlos trinken. Kinder können hier auch kreativ werden und Murmeln oder Moos mit verwenden. Wichtig ist nun nur noch, dass Sie die Tränke sauber halten und das Wasser im Idealfall täglich wechseln. Andernfalls bilden sich schnell Parasiten, von den die Tiere krank werden oder gar sterben können. Damit die Wasserstelle von Vögeln angenommen wird, sollte Sie an einem für sie gut einsehbaren Platz stehen, der nicht zu nah an Büschen liegt, in denen sich Katzen anschleichen können.
Natürlich können Sie auch eine Wasserstelle direkt in den Boden einlassen. Dazu müssen Sie ein Loch ausheben mit maximal 15 cm Tiefe, dieses mit Teichfolie und anschließend mit Fertigbeton ausgießen und modellieren. Auch hier ist eine raue Oberfläche wichtig, welche Sie zum Beispiel durch das Andrücken von Kies und kleinen Steinchen erreichen. Anschließend können sie es noch dekorativ mit Steinen und Totholz in die Umgebung integrieren.
Eine genaue Anleitung dazu finden Sie hier.
Steinpyramide: Schutz vor Regen und Feinden
Insekten lieben warme und sonnige Plätze und somit ist ein Steinhaufen oder eine Steinpyramide ein sehr willkommener Lebensraum, da sich die Steine in der Sonne schön aufwärmen. Insekten und Spinnen aber auch je nach Größe des Haufens Eidechsen, Kröten oder Igel nutzen die sich vielfältig bietenden Versteckmöglichkeiten. Zudem bieten solche Steinhaufen Schutz vor Regen und Feinden und im Winter vor Kälte. Auch Vögel und Schmetterlinge nutzen eine solche Pyramide gern als Rastplatz. Mit einer Steinpyramide haben sie somit ein außergewöhnliches Gestaltungselement im Garten und liefern gleichzeitig einen wertvollen Beitrag für den Artenschutz.
Und so geht es:
Eine Steinpyramide oder Steinhaufen lässt sich mit wenig Aufwand leicht anlegen. Am einfachsten ist es natürlich Steine zu verwenden, die Sie lose liegend in der Gegend finden. Beim Aushub von Neubauten sammeln sich häufig größere Steine an, aber auch Landwirte bringen oft Steine an den Rand der Felder und Acker. Andernfalls können Sie auch im Fachhandel Natursteine erwerben. Auf jeden Fall sollten Sie auf ein stabiles Fundament und einen sonnigen Platz achten. Zudem sollte der Haufen mit kleineren Steinen, Kies oder Sand leicht gefüllt werden, damit sich Hohlräume unterschiedlicher Größe bilden. Zum Schluss schließen Sie Ihre Pyramide bestenfalls mit einem flachen Stein ab, damit das Innenleben halbwegs vor Regen geschützt ist. In der Höhe und Breite können Sie natürlich ganz nach Lust und Laune variieren. Wer mag kann auch noch Pflanzen mit in die Pyramide einbringen. Der NABU empfiehlt folgende Pflanzen, die besonders gut mit diesen Bedingungen zurechtkommen:
- Frühlings-Fingerkraut (Potentilla verna)
- Kleines Habichtskraut (Hieracium pilosella)
- Mauerpfeffer (Sedum sexangulare oder S. acre)
- Zypressen-Wolfsmilch (Euphorbia cyparissias)
- Gewöhnliche Grasnelke (Armeria maritima elongata)
- Silberdistel (Carlina acaulis)
- Natternkopf (Echium vulgare)
- Ähriger Ehrenpreis (Veronica spicata)
Weitere nützliche Hinweise:
Schmetterlingsspirale: Wertvoller Nektar für die Falter
Der Anblick von farbenfrohen Schmetterlingen, die durch unsere Gärten flattern, lässt nicht nur Kinderaugen leuchten. Doch den bunten Faltern fehlt es durch Gifteinsatz und eintönige nektararme Gärten zunehmend an Nahrung und Lebensraum. Inzwischen stehen sogar über 60 Prozent der Schmetterlingsarten auf der roten Liste gefährdeter Arten. Viele Pflanzen sind neben Bienen auch auf Schmetterlinge als Bestäuber angewiesen und die Schmetterlinge (bzw. die zugehörigen Eier und Raupen) dienen wiederum als Nahrung für Vögel, Igel und andere Tiere. Doch mit den richtigen Pflanzen, die auf die verschiedenen Lebensphasen der Schmetterlinge abgestimmt sind, können Sie die bunten Falter anlocken und gestalten zugleich ihren Garten ein Stück vielfältiger, farbenprächtiger und naturnaher. Eine Möglichkeit hierfür ist das Anlegen einer Schmetterlingsspirale, die den Faltern wertvollen Nektar und ihren Raupen die passenden Futterpflanzen bietet.
Und so geht es:
Für eine Schmetterlingsspirale benötigen Sie einen durchaus größeren in der vollen Sonne liegenden Platz im Garten. Der Durchmesser der Spirale sollte um die 3 Meter betragen und die Öffnung der „Schnecke“ sollte nach Süden zeigen. Eine Schmetterlingsspirale wird wie eine Kräuterspirale angelegt, aber dann mit anderen Pflanzen bestückt. Eine sehr ausführliche und gute Anleitung zum Bau einer Kräuterspirale finden Sie hier.
Zunächst muss der Boden etwa Spatentief abgetragen werden. Dort wo sich die Schnecke öffnet, sollte eine runde Fläche ca. 40 cm tief ausgehoben werden. An dieser Stelle wird am Ende eine kleine Wasserstelle entstehen. Bis auf diese Teichfläche muss nun als Fundament alles mit einer etwa 10 cm hohen Schicht Schotter oder Kies aufgefüllt werden. Diese Schicht verhindert Staunässe und verleiht Stabilität. Anschließend können Sie darauf aus Natursteinen und Erde schneckenförmig eine Trockenmauer errichten, welche außen flach beginnt und bis zur Mitte der Spirale auf ca. 80 cm ansteigt. Wenn sie diesen Schritt geschafft haben, geht es nun daran die Spirale zu füllen. Als erstes muss eine Schicht Schotter - wiederum außen flach beginnend bis etwas zur halben Höhe im Zentrum – aufgefüllt werden. Auf die Schotterschicht kann nun ein Gemisch aus Erde, Sand und Humus geschüttet werden. Im oberen Bereich sollte die Schicht zur Hälfte aus Erde und zur Hälfte aus Sand bestehen. Weiter nach unten hin sollte der Sandanteil schrittweise reduziert werden und stattdessen mit Humus ersetzt werden. So erhalten Sie die optimale Mischung für die Bedürfnisse der verschiedenen Pflanzen innerhalb der Spirale. Für die Wasserstelle am unteren Ende können Sie entweder Teichfolie auslegen oder einen entsprechenden Bottich verwenden. Füllen Sie hier zur Stabilität eine Schicht Sand ein und verschönern Sie den Rand mit dekorativen Steinen.
Bevor Sie nun beginnen die Pflanzen zu setzen, lassen Sie ihr Bauwerk eine Zeit lang ruhen, damit die Erde sich verdichten und absacken kann. Anschließend füllen Sie wieder Erde nach und können mit dem Pflanzen starten. Bestücken können Sie die Schmetterlingspirale nun von unten nach oben zum Beispiel mit folgenden Pflanzen. Denn es gilt je trockenheitsliebender die Pflanze, desto höher muss sie gepflanzt werden: Wiesen-Schaumkraut, Rot-Klee, Blutweiderich, Wiesen-Platterbse, Gundelrebe, Großer Wiesenknopf, Wilde Malve, Wiesen-Schafgarbe, Gewöhnlicher Natternkopf, Wiesen-Salbei
Tauben-Skabiose, Polsterseifenkraut, Karthäuser-Nelke, Färberkamille…
Zugegeben, das ist eine ganze Menge Arbeit. Aber es lohnt sich bestimmt. Mit dieser Spirale schaffen Sie ein wahres Schmetterlingsparadies in ihrem Garten und werden sicherlich viel Freude daran haben. Wenn Sie den Aufwand scheuen oder einfach nicht den Platz dafür haben, können Sie natürlich auch gezielt einzelne schmetterlingsfreundliche Pflanzen in ihren Garten setzen. Eine Liste mit empfohlenen Pflanzen sowie eine weitere Anleitung finden Sie hier.
Nisthilfen: Wichtige Lebensräume für Vögel
Viele Vogelarten nutzen kleinere oder größere Höhlen in Bäumen als Nistplätze. Allen bekannt ist hier natürlich der Specht, der sich lautstark seine Nisthöhle in Baumstämme hämmert, was man bei einem Spaziergang am Isarhang regelmäßig zu hören bekommt. Aber auch andere Arten nutzen solche Baumlöcher als Brutplatz. Bei kleineren Einfluglöchern ziehen Meisen, Kleiber und Baumläufer ein. Bei größeren Eingängen kommen Dohlen, Tauben und Käuze zum Zug. Allerdings werden die traditionellen Lebensräume der typischen Gartenvögel, wie Wälder oder offene Landschaften mit vielen Bäumen und insbesondere einem hohen Anteil an Totholz, immer weniger. Und somit mangelt es auch zunehmend an natürlichen Nistplätzen für die Vögel. Das Angebot an möglichen Brutplätzen kann jedoch einfach mit künstlichen Nistkästen bzw. Nisthöhlen vergrößert werden. Und das mit recht guten Erfolgschancen, denn in vielen Fällen werden die Hilfen auch angenommen und gerade - aber nicht nur - für Kinder ist es ein tolles Erlebnis, die Vögel bei der Aufzucht ihrer Jungen aus der Ferne zu beobachten.
Und so geht es:
Wenn Sie einen Kasten selber bauen möchten, sollten Sie unbehandeltes und trockenes Holz, wie z.B. Kiefern- oder Tannenholz, verwenden. Am besten rauen Sie den Innenraum des Nistkastens mit einer Drahtbürste auf, damit die Jungen besser hochklettern können und zuletzt sollten Sie den Kasten nach dem Zusammenbau mit einer wasserabweisenden Lasur behandeln. Hierfür verwenden Sie bitte keine Lasuren mit chemischen Mitteln, die den Vögeln schaden, sondern eine Lasur mit biologisch abbaubaren Inhaltsstoffen, die den Anforderungen an Kinderspielzeug genügt. Im Folgenden finden Sie die vom Landesverband für Vogelschutz zur Verfügung gestellten Bauanleitungen für Nistkästen verschiedener Vogelarten:
- Bauanleitung für einen Star-Nistkasten (LINK)
- Bauanleitung für einen Halbhöhlenkasten (LINK) – geeignet für Bachstelzen, Grauschnäpper, Rotkehlchen, Zaunkönig, Haus- und Gartenrotschwanz
- Bauanleitung für einen Höhlenbrüterkasten (LINK) – je nach Einfluglochgröße geeignet für Blaumeisen, Tannenmeisen, Haubenmeisen, Sumpfmeisen, Sperlinge, Kohlmeisen, Wendehals, Trauerschnäpper, Halsbandschnäpper und Gartenrotschwanz
- Bauanleitung für einen Mehlschwalben-Nistkasten (LINK)
Natürlich können Sie auch auf fertige Nisthilfen oder Bausätze zum Beispiel im Shop des Bund Naturschutz oder des Landesverbands für Vogelschutz zurückgreifen.
Der Nistkasten kann bereits im Herbst, sollte aber spätestens im März in einer Höhe von zwei bis fünf Metern aufgehängt werden. Im Winter können die Vögel ihn als Schlafplatz in kalten Nächten gut verwenden. Achten Sie darauf, dass der Kasten nicht im Wind schaukelt und dass die die Vögel genug Platz für einen freien Anflug haben. An Bäumen können Sie den Kasten entweder mit einem Draht oder einer Kette befestigen oder Sie nageln ihn mit Aluminiumnägeln, welche dem Baum nicht schaden, fest. Für Singvögel genügt eine Höhe von ca. zwei Metern, für andere Vögel darf es ruhig höher sein. Zudem sollte das Einflugloch im Idealfall nach Südosten zeigen. Selbst, wenn vielleicht kein Vogelpärchen drin brütet, werden die künstlichen Höhlen gern als Unterschlupf an windigen und kalten Tagen genutzt. Aber der beste Nistkasten bringt nichts, wenn der entsprechende Lebensraum fehlt. Legen Sie zum Beispiel eine Blumenwiese an oder pflanzen Sie einheimische Sträucher, so dass die Vögel auch genügend Nahrung finden.
Und zu guter Letzt benötigen die Tiere natürlich auch geeignetes Nistmaterial um ihre Nester auszubauen. Die meisten Vogelarten benutzen trockene Pflanzenteile wie Äste, Wurzeln, Halme, Stängel, Blätter oder Moos. Also lassen Sie ruhig etwas Unordnung in Ihrem Garten zu und vielleicht können Sie dann schon bald ein Vogelpärchen bei der Brut und Aufzucht von Jungvögeln beobachten.