ISARKIESEL 2022
Isarkiesel Herbst 2022 - Walderlebniszentrum
Am 26. November haben sich die Jungs und Mädels der Isarkiesel trotz nasskalten, regnerischen Wetters für unser letztes Treffen in diesem Jahr zusammengefunden. Diesmal ging es ins Walderlebniszentrum nach Grünwald, wo wir mit einer Waldpädagogin verabredet waren, die mit uns eine spannende, herbstliche Tour durch den Wald unternommen hat. Nach einer kurzen Begrüßungsrunde, bei der jeder sagen durfte, was er oder sie am Wald besonders mag, ging es auch direkt auf verschlungenen Wegen tiefer in diesen hinein.
Bei unserer ersten Station durften die Kinder in Zweierteams unterschiedliche Bäume ertasten und erfühlen. Jeweils ein Kind, welches die Augen verbunden hatte, wurde zu einem Baum in der Nähe geführt, sollte diesen mit seinen Händen befühlen und anschließend mit offenen Augen wiederfinden. Das ist gar nicht so leicht, wie man vielleicht meinen könnte. Anschließend haben wir erfahren, dass im Stamm eines Baumes sehr kleine, feine Röhrchen sind, durch die Wasser mit Nährstoffen von den Wurzeln in die Baumkrone transportiert wird. Durch kräftiges Pusten auf eine Baumscheibe, bei der auf der anderen Seite etwas Seifenlauge getropft wurde, wurden die Röhrchen, auch wenn man sie mit bloßem Auge nicht erkennen kann, sehr gut veranschaulicht - denn es entsteht Seifenschaum auf der anderen Seite. Das wollten natürlich alle einmal ausprobieren und es wurde kräftig gepustet.
Als nächstes sind wir zusammen einen Waldpfad entlang gelaufen, bei dem jeder für sich entlang des Pfades versteckte Tiere suchen und zählen sollte. Dabei sind wir alle ganz still und leise gewesen, so dass eine ganz besondere Atmosphäre im Wald entstand. Danach durfte selbstverständlich jeder aufzählen, welche Tiere er oder sie entdeckt hat und wir haben tatsächlich ein paar übersehen. Außerdem haben wir besprochen, welche Tiere es im Wald generell gibt und was die Tiere eigentlich im Winter machen. Hier haben wir die Unterschiede zwischen Winterruhe, Winterschlaf, winteraktiv und Winterstarre kennengelernt und den Tieren zugeordnet.
Bevor es dann auf den Rückweg ging, sollten alle Isarkiesel noch einmal kräftig mit anpacken und versuchen, aus herumliegenden Ästen, Stöcken und Zweigen einen Baum von der Wurzel bis zur Spitze auf dem Waldboden zu legen. Auf diesem haben wir dann noch einmal den Lebensraum der verschieden Tiere zugeordnet und erkannt, wie viel Leben im Wald eigentlich herrscht - angefangen bei Insekten und Käfern im Boden über Mäuse, Rehe, Wildschweine im Dickicht zu Eichhörnchen, Mardern und zahlreichen Vögeln in den oberen Schichten. Auf dem Rückweg durfte jedes Kind noch eine bunte Künstlerpalette aus den herumliegenden Waldmaterialen gestalten und dabei sind richtige Kunstwerke entstanden.
Anschließend haben wir uns noch bei Kinderpunsch und Lebkuchen aufgewärmt und so ging ein sehr spannendes und auch erholsames Isarkiesel-Treffen zu Ende. Wir freuen uns auf spannende Aktivitäten im neuen Jahr.
Katrin Horn
Impressionen Walderlebniszentrum
Isarkiesel Herbst 2022 - Kartoffelernte
Am 8.10.22 haben wir uns, mit tatkräftiger Unterstützung, daran gemacht unsere Kartoffeln aus dem Isarkieselbeet zu klauben. Geichzeitig haben wir die Zeit genutzt, um das Beet winterfest zu machen. Als Erstes wurden die Disteln fachmännisch entfernt, damit wir freie Bahn für die Kartoffelernte hatten. Diese entpuppte sich zu einer wahren Schatzsuche. Jede gefunden Kartoffel wurde laut bejubelt. Es wurde gewühlt und gebuddelt. Bei der riesen Ausbeute lag die Vermutung schon Nahe, dass wir nie wieder welche kaufen müssen. Nachdem die Arbeit erledigt war, haben wir uns noch abschließend mit Tee und Lebkuchen gestärkt.
Neben den Kartoffeln wurde noch die restliche Minze und die Zitronenmelisse aufgeteilt. Unsere Lieblingsrezepte mit Kartoffeln wurden auch gleich diskutiert. Und zu Hause in die Tat umgesetzt.
Kristina Kettner
Impressionen
Isarkieselchen Herbst 2022 - Tiere im Wald
Juhuuu - Zum allerersten Mal hat sich am 25.09.22 die neue Isarkieselchen-Gruppe der Vier- bis Sechsjährigen getroffen. Wir Gruppenleiterinnen haben uns für das erste Kennenlernen ein Spiel- und Spaß-Treffen in der Natur ausgedacht. So konnten sich die Jungen und Mädchen bei gemeinsamen Spielen kennenlernen und auch vor uns die Scheu verlieren. Zur Freude der Kinder war unser Maskottchen (oder „Grüßgottchen“, wie es das ein oder andere Kind verstanden hat) mit dabei und durfte von jedem Kind gehalten und gekuschelt werden.
Nach einem Begrüßungsspiel und einer kurzen Vorstellungsrunde haben wir in der Gruppe überlegt, welche Tiere im Wald leben. Diese Waldtiere haben wir gespielt und ihre Geräusche imitiert. Wir haben Feuer, Wasser, Blitz in der Waldversion kennengelernt und sind als Tausendfüßler über Stock und Stein marschiert, von großen Steinen gesprungen und haben auf Baumstämmen balanciert (gar nicht so einfach, wenn man Gummistiefel anhat und der Baumstamm noch feucht ist). Nach einer umfangreichen Brotzeit haben die einen Kinder wundervolle Waldkronen gebastelt, während andere Kinder Pilze in ihren verschiedenen Farben angeschaut oder im Waldtierbuch weitere Tiere erforscht haben.
Danach machten wir uns auf zum Abenteuerspaziergang am Isarhochufer. Es gab vieles zu entdecken – neben Müll, den wir eingesammelt haben, auch kleine Verstecke von Tieren und sogar eine orangefarbene Nacktschnecke! Zum Glück hat das Wetter gehalten und die paar Regenschauer haben den Ausflug nur noch spannender gemacht.
Uns hat der Tag sehr gut gefallen und wir freuen uns auf unser nächstes Isarkieselchen-Treffen im Januar!
Elena Zink
Impressionen
Isarkiesel Sommer 2022 - Workshop „Plastikfrei(er) Leben“
Workshop „Plastikfrei(er) Leben“
Nachdem wir unseren Plastikfrei-Workshop schon für letztes Jahr im November geplant hatten, waren wir nun sehr froh, dass er endlich unter entspannten Bedingungen stattfinden konnte. Am 10. Juli 2022 haben sich die Isarkiesel dafür an der Grundschule mit der Ökologin und Naturpädagogin Melanie Eben getroffen. Unter ihrer Leitung wollten wir zusammen mit den Kindern einmal genauer hinschauen und untersuchen, wodrin wir überall Plastik finden und was daran eigentlich das Problem ist?
Da es ein sehr frischer Morgen war, haben wir zum Einstieg mit einem lustigen Aufwärmspiel begonnen. Alle Kinder, welche bestimmte Alltagsgegenstände wie Brotdosen, Trinkflaschen oder Zahnbürsten aus Plastik benutzen, sollten einen Hampelmann machen. Daraufhin sollten die Jungs und Mädchen einmal den Inhalt ihres Rucksacks auspacken und in drei Bereiche sortieren: aus Plastik, nicht aus Plastik und gemischt. Dabei landete leider nicht viel auf dem vollständig plastikfreien Haufen. Der überwiegende Teil war zumindest teilweise aus Kunststoff und es wurde sehr deutlich, wie viel Plastik wir eigentlich tagtäglich benutzen: Angefangen bei Kunststoff-Brotdosen, Schüsseln, Flaschen über Kuscheltiere, Jacken, Schuhe und Rucksäcke, die zu großen Teilen aus synthetischen Fasern bestehen.
Als nächstes hat Melanie die Kinder gebeten, bestimmten Gegenständen spielerisch ihre Zersetzungszeit zuzuordnen. Und das war ganz schön schwierig. Nachdem ein Apfel ca. 6 Wochen benötigt, um in der Natur zu verrotten, braucht eine dünne Plastiktüte bereits 10 bis 20 Jahre. Besonders überraschend war, dass eine herkömmliche Windel rund 400 Jahre benötigt, bis sie sich wieder zersetzt hat – und dann erst einmal nur in Mikroplastik. Wenn man bedenkt, wie viele Windeln nur ein einziges Kleinkind benötigt, kommt da richtig viel Müll zusammen. Dies wurde noch deutlicher, als Melanie den Isarkieseln Bilder von riesigen Müllbergen, in Plastiknetzen verfangenen Tieren oder dem im Ozean treibenden Plastik-Strudel von einer 4,5-mal so großen Fläche wie Deutschland, gezeigt hat.
Aber um nicht all zu düstere Stimmung aufkommen zu lassen, hat Melanie natürlich den Kindern auch aufgezeigt, was jeder einzelne von ihnen tun kann, um den eigenen Plastikmüll zu reduzieren. Dafür hat sie ein umgewandeltes Memory vorbereitet, bei dem alltäglichen Gebrauchsgegenständen, die für gewöhnlich aus Kunststoff sind, plastikfreie Alternativen zugeordnet werden mussten: Darunter waren zum Beispiel Zahnbürsten aus Bambus statt Plastikbürsten, Zahnputztabletten statt Zahnpastatuben, Stoffbeutel statt Plastiktüten, Bienenwachstücher statt Frischhaltefolie, Glasflaschen statt Plastikflaschen und neben weiteren anderen Sachen auch feste Seife statt Flüssigseife. Und damit ging es dann endlich an die praktische Umsetzung. Die Kinder durften eigene plastikfreie Blütenseife herstellen. Denn in Flüssigseife steckt abgesehen von der Verpackung auch meistens Mikroplastik. Dafür mussten die Kinder erst einmal ein Stück Bio-Kernseife mit der mitgebrachten Käsereibe klein raspeln. Dies wurde dann mit etwas Olivenöl, Wasser, ein paar Tropfen Duftöl und den vorher getrockneten Blütenblättern gemischt. Wer wollte, konnte auch noch etwas Lebensmittelfarbe dazugeben. Dieses Gemisch musste dann gut durchgeknetet werden und konnte anschließend zu schönen Seifenstückchen geformt werden. Dabei war der Kreativität keine Grenzen gesetzt und die Jungs und Mädels hatten viel Spaß dabei. So ist ein sehr interessanter Workshop zu Ende gegangen, bei dem unsere Isarkiesel neben der tollen Blütenseife viele nützliche Tipps mit nach Hause nehmen konnten. Sicherlich kann man sein Konsumverhalten nicht von heute auf morgen umstellen, aber wenn alle Schritt für Schritt weniger Plastik verbrauchen, ist damit auch schon sehr viel gewonnen. An dieser Stelle möchten wir noch einmal ein ganz herzliches Dankeschön an Melanie aussprechen, die diesen informativen Workshop für uns geleitet hat.
Eine Anleitung, um selbst Seife herzustellen, findet ihr hier:
https://utopia.de/ratgeber/seife-selber-machen-anleitung-mit-natuerlichen-zutaten
Katrin Horn
Impressionen Workshop "Plastikfrei(er) leben"
Isarkiesel Frühling 2022 - Auf den Spuren der Wölfe
Gemüsebeet und Wölfe
Lang hat es gedauert, aber endlich konnten wir mal wieder ein richtiges Isarkiesel-Treffen in der Natur veranstalten. Und darauf haben wir uns alle sehr gefreut. Mit 10 Kindern haben wir uns zunächst an unserem Isarkiesel-Beet getroffen. Dort haben wir uns genau angeschaut, was wir für die diesjährige Gartensaison geplant haben - zum Beispiel Kartoffeln, Gurken, Knoblauch und Kohlrabi. Aber natürlich durften die Kinder auch selbst gärteln und neben dem notwendigen Unkraut zupfen auch ihre bereits vorab herangezogenen Erbsenpflänzchen in die Erde bringen. Dafür hatten Kristina und Katrin vor einigen Wochen allen Isarkieseln Erbsensamen mit kleinen Töpfchen vorbei gebracht. Zu guter Letzt haben wir noch ein paar Tomatenpflanzen eingesetzt und sind nun sehr gespannt, welche Ernte wir dieses Jahr einfahren können.
Nachdem das geschafft war, sind wir alle zusammen mit einem kurzen Spaziergang in den Wald am Isarhochufer gegangen. Dort angekommen haben wir uns zunächst mit der mitgebrachten Brotzeit gestärkt, bevor wir uns einem der spannendsten Wildtiere gewidmet haben - dem Wolf. Die Jungen und Mädchen sollten zunächst aus verschieden Tierspuren die des Wolfes herausfinden, was gar nicht so einfach war. Neu war für uns, dass der Wolf seine Hinterpfoten genau in die Spuren der Vorderpfoten setzt und so eine ganz besondere Spur entsteht. Zudem haben wir viele Fakten über das Leben der Wölfe zusammen getragen und erfahren, wie es dazu kam, dass der Wolf über 150 Jahre lang in Deutschland als ausgerottet galt und nun endlich wieder zurückgekehrt ist. Bei einem lustigen Fangspiel zwischen Wölfen und Schafen konnten sich die Kinder so richtig auspowern, um anschließend bei einem spielerischem Quiz noch viel Wissenswertes zu erfahren. Zum Beispiel steht der Wolf seit 1990 unter Schutz und inzwischen gibt es wieder 128 Wolfsrudel in Deutschland und das mit durchschnittlich 8 Tieren pro Rudel. Wir haben gelernt, wie sich die Rudel mit den Anführern dem Leitwolf und der Leitwölfin zusammensetzen, was Wölfe fressen und warum sie auch als Gesundheitspolizei bezeichnet werden.
Zum Abschluss haben wir noch eine sehr spannende Runde Werwolf gespielt, wobei jetzt alle Kinder wissen, dass der Werwolf natürlich nur ein Mythos ist. Es war also rundum ein sehr spannendes und gelungenes Isarkiesel-Treffen.
Katrin Horn