Von wegen nur eine Wiese!
Eine Bebauung mit Häusern und Zäunen auf freier Fläche würde den Uhu - und andere Vogelarten wie Grauspecht, Hohltaube oder Waldschnepfe - in ihrem Lebensraum einschränken und gefährden. "Alles steht in Beziehung!" - so hat der überregional anerkannte und in Grünwald beheimatete Ornithologe Manfred Siering die Bedeutung der betroffenen Wiese hervorgehoben. Wenn nun auch noch Pufferzonen wie diese am Hochufer "angeknabbert" würden, hätte dies Auswirkungen auf Flora und Fauna, neben besagten Vogelarten etwa auf Fledermäuse, Käfer oder seltene Doldenblütler. Somit hat der Abend die Antwort auf die von Bürgermeister Patrick Ott etwas süffisante Frage "Ich weiß nicht, was an dieser Wiese schützenswert sein soll" geliefert, die er bei der Sondersitzung des Gemeinderats Ende letzten Jahres vor der entscheidenden Abstimmung in den Raum geworfen hat.
Erich Rühmer, Altbürgermeister von Schäftlarn und viele Jahre lang Vorsitzender des Isartalvereins, rief in Erinnerung, dass man seit 2013 um die Aufwertung der Isarauen und Hangwälder südlich von München zum Naturschutzgebiet kämpfe - ohne Erfolg. Er gab zu bedenken, dass ein Landschaftsschutzgebiet, wie im Moment die Baierbrunner "Schulwiese", sehr unterschiedlich von den zuständigen Behörden behandelt werde.
Wolfgang Jirschik, Otts Vorgänger im Baierbrunner Bürgermeisteramt, führte sachlich und neutral durch die Informationsveranstaltung, bei der auch vorher eingeschickte Fragen von Jirschik und den beiden Experten beantwortet wurden. Am Ende warb Jan Biener, seit 2016 wohnhaft in Baierbrunn, für sein Ansinnen, das Landschaftsschutzgebiet zu erhalten. Biener möchte dazu einen Verein gründen, der auf folgenden drei Säulen stehen soll: Natur schützen, Heimat bewahren und bürgernahe Politik machen.
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